Stellungnahme des LKV – Kulturkapitel des Koalitionsvertrages: umfangreich mit viel Verantwortung

Der Landeskulturverband Schleswig-Holstein e.V. (LKV) begrüßt die umfangreichen Vorhaben der neuen schwarz-grünen Landesregierung. Im Koalitionsvertrag steckt sehr viel für die Kulturszene, Kultureinrichtungen und Künstler:innen drin.


Dazu Guido Froese, Vorsitzender des LKV: „Als Zusammenschluss kultureller Akteur:innen in ganz Schleswig-Holstein haben wir die Kulturpolitik der vergangenen Jahre stets kritisch-konstruktiv begleitet. Das Kulturkapitel des schwarz-grünen Koalitionsvertrags zeigt, dass sich der Einsatz gelohnt hat. Wir erkennen Kontinuität und Chancen, die der schleswig-holsteinischen Kultur nachhaltig zugutekommen.“


Die grundlegende Perspektive von Kultur als gesellschaftlichem Querschnittsthema begrüßt der Landeskulturverband: „Es ist wichtig, Kulturpolitik als Gesellschaftspolitik zu verstehen und das in konkreten Vorhaben umzusetzen“, so Guido Froese. Dies spiegelt sich beispielsweise in der weiterhin geplanten Umsetzung des „Kulturpaktes 2030“ und der Konzeptualisierung von Kultureinrichtungen als Dritten Orten wider. Die Stärkung der Kulturknotenpunkte, welche durch den LKV koordiniert werden, untermauert dies ebenfalls.

„Viele der im Koalitionsvertrag genannten Ziele und Maßnahmen machen deutlich, dass Kultur nicht nur ‚nice-to-have‘ ist, sondern in engem Zusammenhang mit Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung gesehen wird. Dies zeigt auch, dass der unermüdliche Einsatz des LKV für die Bedeutung und Belange der schleswig-holsteinischen Kulturlandschaft in der vergangenen Jahren Früchte getragen hat“, sagt Froese.
So ist die explizite Nennung der Vergütung von Künstler:innen ein bedeutender Schritt hin zur Verbesserung ihrer sozialen Situation und letztlich der Anerkennung ihrer wertvollen Arbeit. Hierzu zählt zum Beispiel auch die geplante Förderung von Künstler:innenhäusern.

Mit Sorgen betrachtet der LKV jedoch den im Finanzkapitel genannten Finanzierungsvorbehalt. „Kultureinrichtungen brauchen Planungssicherheit. Sie sind auf verbindliche, überjährige Zusagen von Finanzmitteln aus Förderungen angewiesen, um selbst planen und Personal zuverlässig beschäftigen zu können“, erläutert Froese und wünscht sich ein entschlossenes Eintreten für kulturelle Belange auf allen Ebenen.


An anderen Stellen erwartet der Landeskulturverband zeitnah Konkretisierungen, wie beispielsweise bei der Anzahl der Lehrstellen in der musikalischen und künstlerischen Bildung.


Im Blick bleiben müssen auch die unmittelbaren Probleme. Die steigenden Energiepreise stellen Kultureinrichtungen und -institutionen schon jetzt vor Herausforderungen und müssen im Rahmen von Verantwortungsgemeinschaften durch finanzielle Unterstützungsmaßnahmen abgefedert werden.


Hierzu ergänzt Guido Froese: „Zukunftsgerichtete und nachhaltige Zielsetzungen sind von großer Bedeutung. Gleichzeitig muss das Land auch akute Herausforderungen im Blick behalten. Alles in allem blickt der LKV auf einen aus Kultursicht gelungenen Koalitionsvertrag, der die Kultur und seine Akteur:innen in allen Bereichen stärkt. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns außerdem, dass die Kultur mit unserem Vorstandsmitglied Guido Wendt als Staatssekretär für Kultur und Wissenschaft eine weitere starke Stimme in der Regierung haben wird.“