Diskriminierungskritische Perspektiven in der Kulturarbeit – Online-Fachtag am 30.09.2021

Ein zentrales Anliegen der Kulturarbeit ist es, die kulturelle Teilhabe für alle zu ermöglichen. In der Kulturarbeit in Schleswig-Holstein sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit viel-fältigen Lebensentwürfen präsent, dennoch ist der Zugang zu kulturellen Angeboten für eine Vielzahl von ihnen noch nicht überall selbstverständlich. In der Praxis existieren weiterhin Ausschlüsse und Barrieren, so dass nicht alle Menschen erreicht werden bzw. nicht teilnehmen können.
Für die Institutionen der Kulturarbeit/ der kulturellen Bildung stellen sich folgende Fragen:

  • Welche Strukturen und Mechanismen fördern Ausschlüsse?
  • Wie können kulturelle Institutionen Zugangsbarrieren abbauen?

Diversitätsbewusste und intersektionale Perspektiven schließen alle Dimensionen sozialer Ungleichheit wie Behinderung, Migrations- und Fluchterfahrung, Bildung, soziale Schicht etc. ein. Auf diesem Fachtag möchten wir als ersten Schritt die Auswirkungen von rassistischen und geschlechterspezifischen Diskriminierungen in den Blick nehmen. Weitere Veranstaltungen sind geplant.

Im ersten Teil des Fachtages wird es einen theoretischen Input geben. Im Anschluss an den Fachvortrag gibt es die Möglichkeit, an einem der drei praxisorientierten Workshops teilzunehmen und Impulse für die Praxis zu erhalten.

Der digitale Fachtag richtet sich an ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter:innen in der Kulturarbeit/ kulturellen Bildung, die ihre Angebote diversitätsbewusster gestalten möchten.

Veranstalter:innen

  • Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein e.V.
  • LAG Soziokultur Schleswig-Holstein e.V.
  • Landeskulturverband Schleswig-Holstein e.V.

Programm
13.45 Uhr – Digitales Ankommen: technische und inhaltliche Einführung
14.00 Uhr – Begrüßung: Samiah El Samadoni Bürgerbeauftragte und Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Landes Schleswig-Holstein
14.15 Uhr – Vortrag mit anschließender Diskussion von Dr. Andrés Nader:
„Wir sind doch offen für alle, aber…“ – Eine diskriminierungskritische Perspektive auf kulturelle Bildung und Kulturarbeit.
15.00 Uhr – Pause
15.15 Uhr – Workshops
17.30 Uhr – Ausblick und Impulse für die Weiterarbeit
18.00 Uhr – Ende der Veranstaltung

Beschreibung Workshops


Workshop 1 – Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung in Kultureinrichtungen
Dieser Workshop bietet eine interaktive Einführung in den rassismus- und diskriminierungskritischen Ansatz „Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung“. Wie nutzt Diversitätsorientierung der Professionalisierung der eigenen Organisation? Welche Möglichkeiten haben Organisationen, um ungewollten Ausschluss zu vermeiden? Welche Schritte sind hierfür sinnvoll? (Dr. Andrés Nader, Experte für Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung und Supervisor, Coach und Therapeut of Color)


Workshop 2 – So bunt wie der Regenbogen? – LSBTIQ* in der Kulturarbeit
Der Workshop eröffnet einen ersten Zugang zur geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt als Teil der kulturellen Bildung/ Kulturarbeit. Was bedeuten z.B. die Erfahrungen, Benachteiligungen, Wünsche von lesbischen, schwulen, trans, inter und queeren Menschen für die praktische Arbeit? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich? (Daniel Lembke-Peters, Geschäftsstelle Echte Vielfalt und Jarno Hardemann, HAKI e.V.)


Workshop 3 – „Rassismus im Programm…?“ – vom Reproduzieren und Thematisieren rassistischer Zuschreibungen
Der Workshop bietet zunächst einen kurzen Einblick (gesamt-) gesellschaftlicher Verhältnisse: Was hat Rassismus mit Macht zu tun? Welche Merkmale sind charakteristisch für rassistische Zuschreibungen? Anschließend werden Beiträge und Interviews von Kulturschaffenden gemeinsam angeschaut, analysiert und auf einen emanzipatorischen Gehalt hin diskutiert: Beifall oder Reinfall? Schluss mit lustig oder Empowerment mit Humor? Ziel des Workshops sind Reflektion und Impulse für die eigene Arbeit mit einem Schwerpunkt auf den Bereich Programmauswahl. (Torsten Nagel und Laura Villwock, Regionale Beratungsteams gegen Rechtsextremismus Schleswig-Holstein)

Moderation: Daphne Sagner

Anmeldung zur Tagung
Bitte melden Sie sich verbindlich bis zum 17. September 2021 über folgendes Formular an: www.landeskulturverband-sh.de/fachtag
Bitte geben Sie bei der Anmeldung Ihren Erst- und Zweitwunsch für einen Workshop an.
Es steht nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Verfügung. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Falls Sie Unterstützung für die Tagung benötigen, melden Sie sich gerne unter:
info@landeskulturverband-sh.de oder unter 04331/14 38 42.

Der Fachtag findet online über Zoom statt. Den Link zur Veranstaltung erhalten Sie per E-Mail vor der Veranstaltung. Zur Teilnahme benötigen Sie idealerweise Lautsprecher, Mikro und Kamera (geht i.d.R. mit Laptop oder Mobilgerät). Mindestens ein Lautsprecher ist erforderlich, um mithören zu können.

Den Flyer können Sie hier runterladen.